Hildegard Joos & Roland Goeschl

 

Kooperationsausstellung Suppan Fine Arts & zs art galerie  

Ausstellung: 20.7. bis 15.8.2020
Ort: Hochhaus Herrengasse, Ecke Wallnerstraße/Fahnenstraße, 1010 Wien

Die Wege der beiden KünstlerInnen kreuzten sich schon früher, wie z. B. in der Gruppenausstellung "Exakte Tendenzen. Raumkonzepte"
Gertraud & Dieter Bogner, Schloss Buchberg am Kamp; 1983

Hildegard Joos (1909 - 2005) war eine österreichische Malerin und zählt zu den bedeutendsten KünstlerInnen der geometrischen Abstraktion in Österreich. Seit 1955 Mitglied der Wiener Secession, war sie 1962 die erste Künstlerin, deren Arbeiten im Rahmen einer Personale im Hauptraum der Secession präsentiert wurden.
 
Ab 1959 unterhielt sie ein Atelier in Paris, wo sie mit ihren monistischen Bildern Aufsehen erregte. Sie beteiligte sich an der internationalen Entwicklung der geometrischen Abstraktion und an zahlreichen Ausstellungen, wie dem „Salon des Indépendants“ und dem „Salon des Réalités Novelles“ u.a.
 
Das Werk von Hildegard Joos markiert eine Schnittstelle in der Tradition der geometrisch konstruktiven Abstraktion und dem Malereidiskurs der Gegenwart. In dieser Ausstellung werden Arbeiten aus der Serie "Narrative Geometrismen" präsentiert.

Roland Goeschl (1932 - 2016), bedeutender Vertreter der österreichischen Avantgarde nach 1945, steigerte die konkrete Geometrie seiner Objekte mit den Primärfarben der Bauhaus-Ära Rot, Blau, Gelb.
 
Seine "farbige Erweiterung der Plastik" beschert dem auf puren Grundformen beruhenden Konstruktivismus zusätzlich abwechslungsreiche Vielfalt. Der Betrachterin, dem Betrachter entfaltet sich allerdings der volle Genuss meist erst beim Umrunden der Objekte. Durch die nuanciert versetzte, streng geometrischen Prinzipien gehorchende Choreografie der Wiederholung gleicher Grundformen scheinen die Objekte in steter Bewegung. Roland Goeschl brachte uns das Universum evolutionärer Spielarten mit einfachen visuellen Formeln auf den Punkt.
 
1964 und 1968 nahm er an der dokumenta III und IV in Kassel teil, im selben Jahr (1968) vertrat Roland Goeschl gemeinsam mit Josef Mikl Österreich auf der 34. Biennale in Venedig. Auch Roland Goeschl war Mitglied der Wiener Secession.
 
Durch die nuanciert versetzte, streng geometrischen Prinzipien gehorchende Choreografie der Wiederholung gleicher Grundformen scheinen die Objekte in steter Bewegung. Roland Goeschl reduzierte die Reichhaltigkeit evolutionärer Spielarten stets auf einfache architektonische Raumkompositionen.

Ausstellungsbesprechung: PARNASS_ONLINE SilvieAigner