Dialoge II – 15 Jahre zs art
John Carter
Wilhelm Drach
Judith P. Fischer
Gerhard Frömel
Marie-France Goerens
Esther Hagenmaier
Mathias Hornung
Viktor Hulik
Alex Klein
Thomas Koch
Andrea Pernegr
Harald Plochberger
Tonneke Sengers
Eduardo Vega de Seoane
Leo Zogmayer
Eröffnung: 18. Juni 2024
Andrea Zehetbauer & Guido Zehetbauer-Salzer lasen Texte von Leo Zogmayer
Musik: Otto Lechner
Ausstellung: 19. Juni - 5.9.2024
Andrea Zehetbauer & Guido Zehetbauer-Salzer lasen Texte von Leo Zogmayer
Musik: Otto Lechner
Ausstellung: 19. Juni - 5.9.2024
15 Jahre zs art galerie feiern wir in II Ausstellungs-Etappen mit jeweils 15 Positionen der aktuellen zs art KünstlerInnen sowie GastkünstlerInnen der letzten Jahre. Der besondere Genuss sind die vielfältigen Beziehungen der unterschiedlichen Werke zueinander.
Der in New York lebende Purist Harald Plochberger untersucht mit seinen Wandobjekten zeitlose Zeugnisse menschlichen Daseins. Indem er unter anderem Gedichte von Sappho und Archilochos, neben Homer die ältesten bekannten DichterInnen des antiken Griechenlands, in eine formale Bildsprache heutiger Techniken übersetzt.
Der Spanier Eduardo Vega de Seoane, ein Freigeist, der sich im Malprozess von den Gefühlen zu Jazzklängen tragen lässt, malt Musik in den Leinwand-Himmel oder mittels Aquatinta-Radierungen auf Papier. Seine abstrakten, freien Kompositionen lassen sich mühelos in den Umraum weiterdenken.
Dagegen sind die Cascaden von Judith P. Fischer wohl durchdacht, das Surrogat einer streng geplanten, choreografierten Zufälligkeit. Sie lässt aus einem Aluminiumraster hunderte von Kunststofflinien wie einen Wasserfall fließen.
Gerhard Frömel widmet sich dem Quadrat, dem Symbol für die endgültige Reduktion in der Moderne. Er formt dieses Maximum des Minimalen zu Raumdeutungen auf mehreren Ebenen.
Raumtäuschungen sind auch die Qualität von Tonneke Sengers. Meist als serielle Schrägrisse getarnt, vor der Wand schwebend, diese mit einbeziehend.
Für Viktor Hulik ist die Wiederholung im quadratischen Raster die Ausgangskonstellation. Daraus formuliert er in mehreren Ebenen durch Drehung ein vielfältiges Universum an Möglichkeiten, deren Gestaltung er durchaus den Betrachtenden überlässt.
Architektur ist auch für Esther Hagenmaier die Inspirationsquelle für ihre fotografischen Geometrien. Allerdings Raum ganz anders interpretiert und trotzdem mit ähnlichem minimalistischem Ziel. Sie fotografiert Gebäude, nutzt Lichtsituationen sehr grafisch, um dann das Foto durch Beschnitt zu einem kubisch abstrakten Bild zu verdichten.
Die Gemälde und Collagen von Thomas Koch entwickeln sich auch aus quadratischen Rastern. In jedes Quadrat malt er entgegenständlichte Gegenstände und verbindet sie zu einer edlen Farb- und Formensymphonie aus Flächen und Linien.
Auch Wilhelm Drach geht von gegenständlichen Motiven wie Figur, Kopf oder Landschaft aus. Ohne Vorlage, frei aus seiner Vorstellung, malt er behutsam wilde Farbkompositionen, die er mit kräftigen Pinselstrichen intuitiv strukturiert.
Andrea Pernegr malt/zeichnet ihre Umgebung zitierend, unbelastet von jeglichen Stilen und Methoden. Ähnlich wie Eduardo Vega de Seoane lässt sie ihre Gefühle walten.
Die Werkzyklen von Marie-France Goerens entstehen stets aus der Bewegung. Mit konzeptueller Spontanität provoziert sie Zufälligkeiten.
Während Alex Klein den Zufall in seiner Farbfeldmalerei erarbeitet, darum kämpft, in vielen Schichten über- und übermalt.
Leo Zogmayer überlässt nichts dem Zufall. Seine puren Reduktionen sind das Extrakt tief greifender Recherche und Überlegungen. Sie gipfeln in einem Wort, dem ersten Wort.
Minutiös komponierte Brüche entwickelt John Carter mit seinen ruhigen wie emotionalen Objekten. Minimalismen, deren Kraft aus Winkelverschiebungen, Öffnungen, Schlitzlinien resultieren, die der samtigen Oberfläche, der rechtwinkeligen Grundform feine Dynamik verleihen.
Mathias Hornung schnitzt und sägt Linienraster in Druckstöcke, aus denen er manche der erhabenen Stellen bricht. Visualisierte Akustik, Tonfolgen. Seine Holzblöcke avancierten schließlich zum eigentlichen, gefragten Werk.
Der in New York lebende Purist Harald Plochberger untersucht mit seinen Wandobjekten zeitlose Zeugnisse menschlichen Daseins. Indem er unter anderem Gedichte von Sappho und Archilochos, neben Homer die ältesten bekannten DichterInnen des antiken Griechenlands, in eine formale Bildsprache heutiger Techniken übersetzt.
Der Spanier Eduardo Vega de Seoane, ein Freigeist, der sich im Malprozess von den Gefühlen zu Jazzklängen tragen lässt, malt Musik in den Leinwand-Himmel oder mittels Aquatinta-Radierungen auf Papier. Seine abstrakten, freien Kompositionen lassen sich mühelos in den Umraum weiterdenken.
Dagegen sind die Cascaden von Judith P. Fischer wohl durchdacht, das Surrogat einer streng geplanten, choreografierten Zufälligkeit. Sie lässt aus einem Aluminiumraster hunderte von Kunststofflinien wie einen Wasserfall fließen.
Gerhard Frömel widmet sich dem Quadrat, dem Symbol für die endgültige Reduktion in der Moderne. Er formt dieses Maximum des Minimalen zu Raumdeutungen auf mehreren Ebenen.
Raumtäuschungen sind auch die Qualität von Tonneke Sengers. Meist als serielle Schrägrisse getarnt, vor der Wand schwebend, diese mit einbeziehend.
Für Viktor Hulik ist die Wiederholung im quadratischen Raster die Ausgangskonstellation. Daraus formuliert er in mehreren Ebenen durch Drehung ein vielfältiges Universum an Möglichkeiten, deren Gestaltung er durchaus den Betrachtenden überlässt.
Architektur ist auch für Esther Hagenmaier die Inspirationsquelle für ihre fotografischen Geometrien. Allerdings Raum ganz anders interpretiert und trotzdem mit ähnlichem minimalistischem Ziel. Sie fotografiert Gebäude, nutzt Lichtsituationen sehr grafisch, um dann das Foto durch Beschnitt zu einem kubisch abstrakten Bild zu verdichten.
Die Gemälde und Collagen von Thomas Koch entwickeln sich auch aus quadratischen Rastern. In jedes Quadrat malt er entgegenständlichte Gegenstände und verbindet sie zu einer edlen Farb- und Formensymphonie aus Flächen und Linien.
Auch Wilhelm Drach geht von gegenständlichen Motiven wie Figur, Kopf oder Landschaft aus. Ohne Vorlage, frei aus seiner Vorstellung, malt er behutsam wilde Farbkompositionen, die er mit kräftigen Pinselstrichen intuitiv strukturiert.
Andrea Pernegr malt/zeichnet ihre Umgebung zitierend, unbelastet von jeglichen Stilen und Methoden. Ähnlich wie Eduardo Vega de Seoane lässt sie ihre Gefühle walten.
Die Werkzyklen von Marie-France Goerens entstehen stets aus der Bewegung. Mit konzeptueller Spontanität provoziert sie Zufälligkeiten.
Während Alex Klein den Zufall in seiner Farbfeldmalerei erarbeitet, darum kämpft, in vielen Schichten über- und übermalt.
Leo Zogmayer überlässt nichts dem Zufall. Seine puren Reduktionen sind das Extrakt tief greifender Recherche und Überlegungen. Sie gipfeln in einem Wort, dem ersten Wort.
Minutiös komponierte Brüche entwickelt John Carter mit seinen ruhigen wie emotionalen Objekten. Minimalismen, deren Kraft aus Winkelverschiebungen, Öffnungen, Schlitzlinien resultieren, die der samtigen Oberfläche, der rechtwinkeligen Grundform feine Dynamik verleihen.
Mathias Hornung schnitzt und sägt Linienraster in Druckstöcke, aus denen er manche der erhabenen Stellen bricht. Visualisierte Akustik, Tonfolgen. Seine Holzblöcke avancierten schließlich zum eigentlichen, gefragten Werk.